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Feuerwehrwettbewerbe

Das Wettkampfwesen hat in der Feuerwehr schon lange Zeit Tradition – sind die Feuerwehrler ja engagierte, ehrgeizige Menschen und sportlich sowieso topfit!
So finden jedes Jahr am ersten Samstag im Juli die Landesfeuerwehrbewerbe in einer anderen Gemeinde statt. Meistens gepaart mit dem Landesfeuerwehrfest. Bei diesen Bewerben können in Vorarlberg die mehrere hundert (ca. 3000) Teilnehmer je nach Anmeldung die Leistungsabzeichen in Bronze oder Silber erringen. Eine Wettkampfgruppe besteht dabei aus jeweils neun Teammitgliedern. Bei den Bronzebewerben hat jedes Teammitglied vor Beginn des Wettkampfes seine zugewiesene, eingeübte Position. Um einiges schwieriger verhält es sich bei den Bewerben um das silberne Abzeichen. Hierbei wissen die neun Teammitglieder vor Beginn des Wettkampfes nicht, welche Position sie einnehmen müssen. Dies bedeutet, dass jedes Mitglied jede Position einüben und können muss. Die Mannschaftseinteilung wird erst kurz vor dem Start mittels Auslosung entschieden.

Ziel eines jeden Bewerbes ist es, aus den standardisierten Gerätschaften, die die Feuerwehr in den Fahrzeugen mitführt und auch bei Einsätzen zur Anwendung bringt, in schnellstmöglicher Zeit zuerst eine Saugleitung von der Ansaugstelle „Bach“ zur Wasserpumpe zu erstellen, eine Zubringerleitung zu einem Verteiler in Brandobjektnähe zu legen und anschließend mittels zwei eigenständigen Leitungen (C-Rohren) die Brandbekämpfung vorzunehmen. Anschließend muss noch ein Staffellauf absolviert werden.

Die Wettkämpfe unterliegen sehr strengen Reglementierungen was Ausrüstung, Material, Arbeitstechniken usw anbelangt. Deshalb wird auch jeder Lauf von vier bestens geschulten, unabhängigen „Bewertern“ begutachtet und mitunter mit Fehlerpunkten belegt. Nach den beiden Disziplinen wird die Arbeits-/Laufzeit gestoppt und für falsche Handgriffe, falsche Arbeitsweisen, mangelhafte Ausrüstung usw werden Fehlerpunkte in Form von Zeitzubuchungen ausgesprochen.

Am Ende des Wettkampftages wird in Vorarlberg traditionell unter den sechs besten „Silber“- Gruppen in einem neuerlichen Durchgang (die Zeiten des Grunddurchganges und des Finaldurchganges werden dabei addiert) der Sieger des „Goldenen Helms“ erkoren. Der Feuerwehr Laterns gelang es im Jahr 1987 dieses Schmuckstück zu erringen. Seither hat der „Goldene Helm“ einen zentralen Platz in der endlos scheinenden Pokalsammlung der Feuerwehr Laterns.

Eine Woche nach den Landesbewerben wird für die Bezirke Feldkirch und Dornbirn zusammen der Nasslöschbewerb durchgeführt. Die Bezirke Bregenz und Bludenz folgen gesondert eine Woche später.

Die Feuerwehr Laterns wurde vom Landesfeuerwehrverband Vorarlberg mit der Austragung der Bezirkswettkämpfe 2025 beauftragt. Die Abwicklung der Bewerbe wird dabei vom Landesfeuerwehrverband unterstützt.

Doch was wird nun am 12. Juli 2025 in Laterns geboten und was unterscheidet die Bezirkswettkämpfe von den Wettkämpfen beim Landesfeuerwehrfest?

Unterschied Landes vs. Bezirk:

Während beim Landesbewerb (und auch Bundesbewerben) lediglich der Aufbau des Löschleitungssystems und der Staffellauf bewertet wird, muss bei den Bezirkswettkämpfen echtes Wasser von der „Ansaugstelle“ zum „Brandobjekt“ transportiert werden – und das so schnell wie möglich, eben wie im echten Einsatz! Deshalb spricht man bei den Landesbewerben vom „Trocken“ und bei den Bezirksbewerben vom „Nass“ -Wettkampf. Das heißt auch, dass es zu undichten Stellen und Wasseraustritten in Form von Schlauchplatzern während der Arbeiten und somit klatschnassen Zusehern kommen kann. Aber genau dies ist der Reiz der diese Nassbewerbe ausmacht. Wenn man nicht „körig“ gearbeitet hat beim Zusammenkuppeln der Leitungen, kann die Pumpe kein Wasser nach vorne pumpen und somit ist die Zeit dahin. Nur wer von Anfang bis zum Ende jeden Handgriff präzise setzt, hat am Ende am schnellsten das Brandobjekt gelöscht. Bei den Nasslöschbewerben wird nicht mehr in Bronze und Silber unterschieden. Hier startet jede Gruppe in der Konstellation, wie sie es möchten. Sprich: alle laufen in der Bronze-Formation.

Wettkampfgruppe

Nun möchten wir euch noch die Zusammenstellung einer „Wettkampfgruppe“ und deren einzelnen Aufgaben erklären: 
Jede Wettkampfgruppe besteht aus neun Personen, welche jede eine eigene Brust- und Rückenbeschriftung, dem sogenannten „taktischen Zeichen“ hat:

Jedes Mannschaftsmitglied hat mit der zugewiesenen Nummer einen exakten Arbeitsauftrag.

Die einzelnen Gruppenmitglieder:

Gruppenkommandant

Der Gruppenkommandant führt die Mannschaft auf den Wettkampfplatz und macht die Meldung an die Bewerter. Beim Nassbewerb muss der Gruppenkommandant zusätzlich den „Angriffsbefehl“ ausgeben (dieser ertönt beim Landesbewerb mittels Lautsprecherdurchsage, da mehrere Gruppen gleichzeitig starten)
Dieser Angriffsbefehl lautet wörtlich:

„Brandobjekt geradeaus,
Wasserentnahmestelle: Der Bach,
Verteiler nach zwei B-Längen,
Angriffstrupp legt die Zubringerleitung,
Mit je zwei C-Längen,
Erstes und Zweites Rohr, Vor!“

Auf das Kommando des Gruppenführers hin, beginnen die restlichen acht Mitglieder mit dem Aufbau der Löschleitung.

Maschinist

Der Maschinist befindet sich unmittelbar neben der Wasserpumpe und ist für deren Bedienung zuständig. Er überwacht den Aufbau der Saugleitung (von der Ansaugstelle bis zur Pumpe) und schließt letztlich die Saugleitung an die Pumpe an. Erst wenn der Maschinist Wasser an der Pumpe angesaugt hat, darf er das Kommando „angesaugt“ geben und der Wassertrupp (3+4) und der Schlauchtrupp (5+6) dürfen weiterarbeiten.


Der Melder befindet sich in der Startaufstellung hinter dem Maschinisten. Seine Aufgabe besteht zumeist darin, gut auszusehen und so schnell als möglich den anderen Wettkämpfern aus dem Weg zu gehen. Er darf nicht in den Aufbau eingreifen, jedoch ist es – zumindest in Laterns – gelebte Tradition, dass der Melder die erste Getränkerunde spendiert.

Melder
Maschinist
Melder

Der Maschinist befindet sich unmittelbar neben der Wasserpumpe und ist für deren Bedienung zuständig. Er überwacht den Aufbau der Saugleitung (von der Ansaugstelle bis zur Pumpe) und schließt letztlich die Saugleitung an die Pumpe an. Erst wenn der Maschinist Wasser an der Pumpe angesaugt hat, darf er das Kommando „angesaugt“ geben und der Wassertrupp (3+4) und der Schlauchtrupp (5+6) dürfen weiterarbeiten.

Der Melder befindet sich in der Startaufstellung hinter dem Maschinisten. Seine Aufgabe besteht zumeist darin, gut auszusehen und so schnell als möglich den anderen Wettkämpfern aus dem Weg zu gehen. Er darf nicht in den Aufbau eingreifen, jedoch ist es – zumindest in Laterns – gelebte Tradition, dass der Melder die erste Getränkerunde spendiert.

Angriffstruppführer

Der Angriffstruppführer (1er) und der Angriffstruppmann (2er) befindet sich hintereinander neben dem Maschinisten und sind für die Erstellung der Zubringerleitung, das sind zwei 20 Meter lange „B“-Schläuche, und das Setzen des Verteilers zuständig. Anschließend müssen die beiden mittels zwei „C“-Schläuchen und einem Strahlrohr die erste Löschleitung vom Verteiler zum Brandobjekt verlegen und bedienen, das heißt auf eine aufgestellte Tafel mit kleinem Loch spritzen.


Da der Angriffstrupp und dort insbesondere der 2-er sehr lange Laufstrecken zurücklegen müssen, sollten diese beiden Positionen von pfeilschnellen Läufern besetzt werden.

Angriffstruppmann
Angriffstruppführer
Angriffstruppmann

Der Angriffstruppführer (1er) und der Angriffstruppmann (2er) befindet sich hintereinander neben dem Maschinisten und sind für die Erstellung der Zubringerleitung, das sind zwei 20 Meter lange „B“-Schläuche, und das Setzen des Verteilers zuständig. Anschließend müssen die beiden mittels zwei „C“-Schläuchen und einem Strahlrohr die erste Löschleitung vom Verteiler zum Brandobjekt verlegen und bedienen, das heißt auf eine aufgestellte Tafel mit kleinem Loch spritzen.


Da der Angriffstrupp und dort insbesondere der 2-er sehr lange Laufstrecken zurücklegen müssen, sollten diese beiden Positionen von pfeilschnellen Läufern besetzt werden.

Wassertruppführer

Der Wassertruppführer (3er) und der Wassertruppmann (4er) starten neben dem Angriffstrupp und erstellen gemeinsam mit dem Schlauchtrupp die Saugleitung. Dem Wassertruppführer kommt im Feuerwehrwettkampf eine zentrale Rolle zu, da er gemeinsam mit dem Schlauchtruppführer die Saugleitungen mittels Schlüssel zusammenkuppeln muss und anschließend die Sicherungsleine um die Saugleitung legen muss. Beides Arbeiten, die präzises Arbeiten erfordern und sehr viel Übungszeit in Anspruch nehmen.

Nachdem die Saugleitung aufgebaut wurde und der Maschinist das Kommando „angesaugt“ gegeben hat, beginnen die beiden mit dem Aufbau der zweiten Löschleitung ab dem Verteiler mittels zwei „C“ Schläuchen und Strahlrohr zum Brandobjekt. Auch sie müssen auf eine aufgestellte Tafel mit kleinem Loch spritzen.

Wassertruppmann
Wassertruppführer
Wassertruppmann

Der Wassertruppführer (3er) und der Wassertruppmann (4er) starten neben dem Angriffstrupp und erstellen gemeinsam mit dem Schlauchtrupp die Saugleitung. Dem Wassertruppführer kommt im Feuerwehrwettkampf eine zentrale Rolle zu, da er gemeinsam mit dem Schlauchtruppführer die Saugleitungen mittels Schlüssel zusammenkuppeln muss und anschließend die Sicherungsleine um die Saugleitung legen muss. Beides Arbeiten, die präzises Arbeiten erfordern und sehr viel Übungszeit in Anspruch nehmen.

Nachdem die Saugleitung aufgebaut wurde und der Maschinist das Kommando „angesaugt“ gegeben hat, beginnen die beiden mit dem Aufbau der zweiten Löschleitung ab dem Verteiler mittels zwei „C“ Schläuchen und Strahlrohr zum Brandobjekt. Auch sie müssen auf eine aufgestellte Tafel mit kleinem Loch spritzen.

Schlauchtruppführer

Der Schlauchtruppführer (5-er) und der Schlauchtruppmann (6-er) beginnen den Bewerb neben dem Wassertrupp und erstellen wie oben bereits erwähnt zusammen mit diesem die Saugleitung. Auch hier liegt es in der Hand des 5-er, welcher mit dem 3-er zusammen „kuppeln“ muss, dass die Leitungen richtig zusammenpassen und dicht sind.


Nachdem der Maschinist das Kommando „angesaugt“ gegeben hat, begibt sich der 5-er zum Verteiler, welcher vom Angriffstrupp bereits bereitgestellt wurde. Dieser bedient in weiterer Folge den Verteiler und öffnet die einzelnen Rohre zur Brandbekämpfung. Der 6-er positioniert sich in der Mitte der Zubringerleitung und hat die Schlauchaufsicht.

Schlauchtruppmann
Schlauchtruppführer
Schlauchtruppmann

Der Schlauchtruppführer (5-er) und der Schlauchtruppmann (6-er) beginnen den Bewerb neben dem Wassertrupp und erstellen wie oben bereits erwähnt zusammen mit diesem die Saugleitung. Auch hier liegt es in der Hand des 5-er, welcher mit dem 3-er zusammen „kuppeln“ muss, dass die Leitungen richtig zusammenpassen und dicht sind.


Nachdem der Maschinist das Kommando „angesaugt“ gegeben hat, begibt sich der 5-er zum Verteiler, welcher vom Angriffstrupp bereits bereitgestellt wurde. Dieser bedient in weiterer Folge den Verteiler und öffnet die einzelnen Rohre zur Brandbekämpfung. Der 6-er positioniert sich in der Mitte der Zubringerleitung und hat die Schlauchaufsicht.

Die Zeit wird bei den „nassen“ Bezirkswettkämpfen automatisch gestoppt, wenn eine gewisse Menge Wasser durch eine kleine Öffnung der beiden Tafeln, auf welche der Angriffstrupp und der Wassertrupp zielt, spritzt.

Zu diesem Zeitpunkt sollten alle Teammitglieder ihre jeweils vorgegebenen Stehposition eingenommen habe.

Die Gruppe mit der besten Zeit (Fehlerpunkte werden analog dem Landesbewerb in Form von Strafsekunden addiert) wird Bezirkssieger.

Die sechs schnellsten Zeiten des Tages treten am Ende des Bewerbes in einem spannenden Finale gegeneinander an. Jedes Team darf nochmals seine Bestleistung vorzeigen. Die Zeiten des Grund- und Finaldurchganges werden addiert und der Tagessieger erhält in Laterns die „Goldene Pumpe“

Diese ganze „Kupplerei“ und „Springerei“ klingt nun doch recht einfach und logisch im Ablauf, aber wenn man bedenkt, dass alles unter Zeitdruck geschieht und eine Vielzahl von Vorgaben wie Handgriffe, Arbeitsweisen usw. bestehen, kann man sich vorstellen, dass dies nur durch monatelanges Training – oftmals über mehrere Jahre hinweg – fehlerfrei machbar ist.

Die Siegerzeiten in Vorarlberg liegen bei den Nassbewerben in den letzten Jahren um ca. 42 Sekunden! Vergangenes Jahr in Klaus konnte die Gruppe „Düns 1“ die „Goldene Pumpe“ als Bezirkssieger mit nach Hause nehmen.

Wer wissen möchte, wie sich die Gruppen im letzten Jahr in Klaus geschlagen haben, kann das offizielle Ergebnis hier abrufen:

https://www.lfv-vorarlberg.at/bewerbe_/537633-ergebnisse-nassleistungsbewerbe-2024.html

Wir wünschen nun allen teilnehmenden Gruppen viel Erfolg und den Zuschauern einen unvergesslichen Tag im schönen Laternsertal!